Das Aktuellste

Museumsanlage Historischer Kalkofen Borna 2024

Geschrieben von bergocht am 28.03.24 um 11:15 Uhr • Kommentare (0)Artikel lesen

Die Museumsanlage, ein fester Bestandteil im Schauanlagenverband der sächsischen Berg-, Hütten- und Knappenvereine, wächst jedes Jahr Stück für Stück weiter und ist aus dem Bereich Industriekultur und Heimatpflege nicht mehr wegzudenken.

Viele, der im Ehrenamt tätigenden Mitglieder arbeiten in Ihrer Freizeit auf der Anlage und setzen die neuen Ziele um. So entstanden über die letzten Jahre hinweg mehrere Ausstellungsbereiche über den Kalkabbau und die Feuerwehrgeschichte des Ortes, mit einer Sonderausstellung über die Grubenwehr.

Auf Tafeln wird die Entstehung erläutert und stellt neben der Fahrzeugschau unter den Wehren der Region ein Veranstaltungsziel dar. Immer mehr Wehren feiern ihre Jahresabschlüsse bei uns im Kulturraum und bringen auch immer etwas Interessantes und Neues mit.

Die eigentliche Ausstellung basiert auf der Grundlage der ehemaligen Industrie hier vor Ort. Das Kalkwerk in Borna - erstmals erwähnt 1388 als Kalksteine über die Kalkstraße nach Dresden transportiert und zum Bau einer Brücke genutzt wurden. Auf Grund der großen Lagerstätte in Borna wurde über Jahrhunderte Kalk abgebaut, aber erst 1927 begann der industrielle Kalkabbau den man dann immer weiter ausgebaute.

Alte Trichteröfen zeigen noch immer die Brennmethoden und deren Verarbeitung auf. Erst nach dem Krieg wurde ein neues Werk an dieser Stelle geplant und im Jahr 1965 eingeweiht. Es war das modernste verarbeitende Werk neben Rüdersdorf b. Berlin, das es auf dem Gelände der DDR gab. 130 Tausend Tonnen stellte das neue Werk im Jahr her und somit der aufstrebenden Bauwirtschaft zur Verfügung.

All diese Informationen kann man in den Ausstellungsräumen erfahren aber auch erlaufen.

Ein 6 km langer Rundwanderweg um Borna zeigt die Naturreiche Seite der Gemeinde auf. Man wandert vorbei an alten Kalköfen, der alten Teplitzer Poststraße, die von Dresden nach Prag führte und nicht zuletzt an der kleinen Kirche von Borna. In ihr kann man den aus Bornaer Kalkstein gefertigten Altar wie auch das Taufbecken bewundern. Mehrere Bauten in der sächsischen Landeshauptstadt wurden zu Zeiten von August dem Starken mit diesem grau-weiß strukturierten Stein (Marmor) prunkvoll gestaltet.

Der Verein Sächsische Industrie und Heimatgeschichte e.V. , welcher die Museumsanlage betreibt, wuchs in den letzten Jahren immer weiter und prägt die Region immer intensiver. Das ist gerade im ländlichen Raum nicht selbstverständlich.

Ein neues Gebäude wird derzeit am alten Trichterofen errichtet. Das Gebäude wurde den alten früherBild verarbeitenden Gebäuden am Ofen nachgestaltet.        Dort wird sich unsere neue Ausstellung, welche 2027 eröffnet werden soll, etablieren und die Geschichte des Kalkgewerkes hier am Standort von 1388 bis 1964 aufzeigen. Ein Modell wird die alte Verarbeitungsanlage Wiederspiegeln, auf welcher dann auch kleine Feldbahnen den ehemals aktiven Betrieb zeigen.

Wir arbeiten an diesem Projekt in mehreren Workshops eng zusammen mit Forschungsstationen, um noch mehr über die Vergangenheit zu erfahren.

Das Treffen im März auf unserer Museumsanlage, unter Leitung des Bergkammeraden Andras Rössel, war ein wichtiger Bestandteil im Erfahrungsaustausch über die Berg- und Hüttenmännische Schauanlagen, die Zukunftsausrichtung sowie der Zusammenarbeit untereinander.

Alte Bergbautraditionen aufzuzeigen, womit einst Sachsen seine Reichtümer aufgebaut hat und dieses zu pflegen und zu erhalten wird auch in den nächsten Jahrzehnten eine Herausforderung werden.

Wir auf unserer Museumsanlage sind uns darüber bewusst und versuchen durch die Gewinnung neuer Mitglieder und durch ein aktives Vereinsleben dieser Herausforderung entgegenzutreten, auch um den Blick auf Veränderungen nicht zu verlieren. Sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen, Ideen aufzuzeigen und auch umzusetzen wird in den kommenden Jahren das Kernproblem aller Schauanlagen in Sachsen werden.

 

Vereinsvorsitzender

Thomas Fischer

3095 Views

« Aus Sächsischer Zeitung vom 20.06.2024 Von Heike Sabel » Zurück zur Übersicht « Nachruf für unser Ehrenmitglied Rudolf Grischeck »

hinzufügen

    
Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie Smilie

Sicherheitscode (Spamschutz)