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Aus Sächsischer Zeitung vom 20.06.2024 Von Heike Sabel

Geschrieben von bergocht am 30.06.24 um 11:13 Uhr • Artikel lesen

Das einzige Feuerwehrmuseum im Landkreis wächst

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 Foto:DanielSchäfer 

Vor vier Jahren eröffnet, reicht eine Halle nun nicht mehr. Schuld ist Thomas Fischer, der immer mehr Fahrzeuge sammelt. 

Von Heike Sabel 

Thomas Fischer sammelt Feuerwehrautos. Nicht solche kleinen, sondern große und ganz große. Deshalb sind es auch „nur“ 15. Bisher. Denn immer, wenn er irgendwo im Internet ein altes DDR-Feuerwehrfahrzeug entdeckt, muss er es haben. Immer klappt das nicht, doch oft. Deshalb musste der Verein Sächsische Industrie- und Heimatgeschichte auch an das erste Feuerwehrmuseum dieser Art im Landkreis anbauen. 

Die zweite Halle ist noch teils Baustelle, doch schon so weit, dass man sie und die Fahrzeuge in ihr zeigen kann. Das größte Fahrzeug hier ist ein S4000 Kran, Baujahr 1961. Gefunden hat Fischer ihn im Internet, dann so lange verhandelt, bis der Preis stimmte. Über den redet er nicht gern. Außerdem muss der Transport einkalkuliert  werden. Der Kran stand ursprünglich mal in Leipzig, wurde dann von einem Aachener gekauft, der damit jedoch nicht klarkam, sagt Fischer. Wieland Küchler vom Bornaer Verein kommt mit allem klar und hat auch den Kran wieder in die Gänge gebracht, sagt Fischer. 

Zwei Pkw Wartburg stehen rechts und links vom Kran. Beide Pkw wurden in der DDR als sogenannte Führungsfahrzeuge genutzt. In ihnen saß der jeweilige  Einsatzchef. Fischer kennt inzwischen viele und viele kennen ihn, sodass er immer wieder Angebote erhält. So war es auch mit den beiden Wartburgs. In der neuen Halle stehen auch Anhänger, die zum Beispiel für Belüftung oder Beleuchtung bei den Feuerwehreinsätzen sorgten. Das Feuerwehrmuseum öffnete 2020 und zeigt  auch historische Technik, Werkzeuge, Ausstattung, vor allem aus der Region.

Helme, Gasmasken, Schulterstücke, Feuerlöscher alles hat seinen Platz. Eine  Handpumpe von 1850 und die erste Löschspritze von 1878 sind die ältesten  Stücke. Längst nehmen die Bornaer nicht mehr alles. „Wir wollen uns ja nicht  verramschen“, sagt Fischer. Deshalb konzentriert er sich auf die DDR-Fahrzeuge.

Alles im Museum ist thematisch sortiert und professionell zusammengefügt und angeordnet. 

Vier Museen und ein Café 

Neben dem Feuerwehrmuseum gibt es den alten Kalkofen und die Ausstellung  zum Kalkabbau zwischen 1964 und 2000. Ein weiterer Teil wird sich dem  Kalkabbau von 1388 bis 1964 widmen. Es soll 2027 zum hundertjährigen Bestehen  des ersten industriellen Kalkofens in Borna erönet werden. Das Gebäude dafür steht bereits - inklusive der langersehnten Toiletten.

Das Museumscafé soll im August öffnen. Es wird „Zum Tischler“ heißen und wie eine Tischlerei eingerichtet sein.

Ein großer Schwibbogen ist ein Geschenk eines Berggießhüblers und wird künftig das ganze Jahr über am Café außen angebracht sein.

Der größere  Vereinsraum für bis zu 80 Leute ist im Dorf und der Umgebung so gefragt, dass er jedes zweite Wochenende ausgebucht ist, sagt Fischer.

Das Gelände des ehemaligen Kalkofens ist seit 2007 erschlossen und gestaltet wurden. Am Anfang waren es Interessierte, die als Arbeitsgemeinschaft Kalkofen  mit der Sanierung des 200 Jahre alten Kalkofens auf dem Gelände des ehemaligen Kalkwerks Borna begannen. Daraus wurde dann vor fünf Jahren der Verein Sächsische Industrie- und Heimatgeschichte. „Es hat sich gut entwickelt“, sagt Fischer. 

Eine dritte Halle soll es zwar nicht geben, „irgendwann muss auch mal gut sein“, sagt Fischer, doch: Das nächste Fahrzeug wird im August geliefert. Diesmal ist es ein G5, der einzige Dreiachser-Lkw zu DDR-Zeiten. Er muss komplett restauriert  werden, sagt Fischer und hofft wieder auf Wieland Küchler. Der G5 kommt aus  Zeithain vom dortigen Feuerwehrmuseum. Diesmal war es ein „Deal unter  Freunden“, sagt Fischer.

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